Wenn ich Kanada und Amerika miteinander vergleichen soll, dann fällt mir eigentlich nur ‚anders‘ ein – es ist das einzig treffende Wort, das den Unterschied wertneutral sowie politisch korrekt beschreibt und auch genügend Platz für mein Augenzwinkern lässt …
Natürlich ist nicht alles ‚‚anders‘ seitdem wir in Amerika sind, aber doch schon so einiges: zum Beispiel hatten wir ab dem Grenzübertritt plötzlich nur noch beschränkten Zugriff auf unsere eigene Homepage und konnten weder Newsletter versenden noch Beiträge formatieren.
Auf den Highways bietet sich auch ein ‚anderes‘ Bild, denn es gibt zweierlei offizielle Schilder vor jeder Ausfahrt: eines für die Tankstellenmarken und eines für die jeweiligen Fast Food Ketten, bei denen man sich schnell im ‚Durchfahrt-Modus’ versorgen kann. Apropos ‚Durchfahrt’: so wie man seine Bankgeschäfte oder Apothekeneinkäufe schnell mal ‚drive thru‘ erledigt, so ist auch Mr. Benz zu einer Attraktion geworden, die man mit seinem Fahrzeug umkreist und ohne auszusteigen von allen Seiten fotografiert. Fragen zu beantworten ist etwas schwieriger, denn wir müssen häufig den blubberndem 8 Zylinder Motor übertönen.
Die Amerikaner sind ebenfalls ‚anders‘, sie sind zwar unheimlich freundlich, aber halt ‚anders‘ freundlich – nämlich eine Spur zu übertrieben. Auf die Polizei trifft das Wort ‚anders‘ gleichfalls zu: verdunkelte Fahrzeuge, der Tonfall deutlich weniger locker und von Humor keine Spur.
Wir sind gerade in Wyoming und der Yellowstone Nationalpark ist hier natürlich das absolute Highlight. Aber nach zwei Wochen Amerika sind auch wir ‚anders‘ (und spätestens hier sieht man, dass ‚anders’ nicht unbedingt ‚schlechter‘ bedeutet!): zum einen fahren wir nicht wie in Banff am Wochenende sondern Dienstag bis Donnerstag in den Park. Zum anderen reservieren einen Stellplatz auf einem Camp – zwar unverschämt teuer und dazu eine Wagenhochburg, aber so können wir den Park unbeschwert genießen, ohne am Abend wie Maria und Josef auf Herbergssuche gehen zu müssen.
Ausgeruht geht es nun als nächstes weiter Richtung Utha. Wir fahren zunächst nach Salt Lake City und dann in den Arche Nationalpark. Wir freuen uns schon auf die vielen Felsbögen und hoffen, dass es nicht allzu heiß werden wird – aber wie immer: ALLES WIRD GUT!
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