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Baltikum 2017

Wir hatten einen buchstäblich ‚erschwerten Einstieg‘ in unsere 3 monatige Baltikum Reise: bei den ersten zwei Campingplätzen, die wir auf unserem Plan hatten, standen wir vor verschlossenen Türen, obgleich sie im Internet als geöffnet angegeben waren. Als wir am dritten ankamen, sind wir natürlich schon viel zu lange gefahren und waren dementsprechend ausgelaugt und unkonzentriert.

Bei der Einfahrt zum Camp ‚verlor‘ Hans die Treppe und schrammte mit dem linken Tank am Tor. Der Tank war Gott sei Dank dicht aber die Treppe war nicht nur abgerissen sondern durch die Wucht in sich total verzogen. Wir hatten aber großes Glück, denn der Besitzer kannte eine Stahlbaufirma ums Eck und am nächsten Tag war die Treppe wieder fachmännisch montiert und wir konnten wieder normal in Mr. Benz einsteigen.

Weiter ging es über Zakopane, Tarnowitz und dem Besuch des Hauses meiner Großeltern an die Masurische Seenplatte. Wir haben Polen auch kulinarisch sehr genossen – sooo viele Kindheitserinnerungen und Geschmäcker.

 

Die erste Nacht in Litauen verbrachten wir in Kaunas und fuhren dann weiter zum Berg der Tausend Kreuze und anschließend Richtung Westen zur Küste. Da wir ja keine besonders guten Erfahrungen mit Campingplätzen hatten, sind wir dazu übergegangen, an Friedhöfen, Klöstern oder Schlössern frei zu stehen. Hat super gut geklappt und es ‚schonte‘ nicht nur die Treppe sondern auch das Geldbörserl.

 

Die Küste ist ein Traum – kilometerlange weiße Strände, die wir meist für uns alleine hatten. Wir haben uns nordwärts durch Lettland hochgearbeitet. Auch hier waren wir absolut begeistert – unzählige Störche, dünn besiedelte Landschaften und eine offensichtlich sehr ausgeprägte Vorliebe für Rasenmäher: JEDE Grünfläche, egal ob privat oder öffentlich, ist wie mit einer Nagelschere geschnitten und gepflegt.

In Estland sind wir unter anderem Pärnu, Tallin und Tartu angefahren, um dann entlang der Russischen Grenze Richtung Süden zu tuckern. Die Zeit des Mid Summers war für uns eine eigene Erfahrung, denn am Abend war es so hell wie am Vormittag und wir waren froh, dass wir im LKW verdunkeln können.

Die letzten Wochen haben wir zunächst nochmals auf den Masuren und dann in Südpolen verbracht.

 

Wir waren von Lublin und Zamosc begeistert – die Städte haben ein richtig italienisches Flair und sind absolut sehenswert.

 

Insgesamt war die Tour eine perfekte Mischung aus Natur und Kultur – auf der einen Seite unberührte und teilweise raue Landschaften und auf der anderen Seite immer wieder beeindruckende Schlösser, Klöster, Burgen und Städte.

Jede Reise bringt auch ihre Lektionen mit sich. Wir haben gelernt, dass ca. 250km bzw. fünf Stunden Fahrtzeit pro Tag nicht nur angenehm sondern mehr als ausreichend sind. Dass man an Friedhöfen sehr fein und ruhig steht und dass die Berufsfeuerwehr eine perfekte Anlaufstelle ist, um unseren Wassertank aufzufüllen.

 

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