Nach genau 570 Tagen und etwas mehr als 44.000 gefahrenen Kilometern haben wir es geschafft… endlich angekommen in Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt!
Es ist knapp eine Woche vor Heiligabend, aber Weihnachtsstimmung kommt nicht so wirklich auf, denn es ist kalt, ungemütlich und es regnet in Strömen. Wir realisieren es irgendwie auch noch gar nicht so richtig, dass wir am südlichsten Ziel unserer Reise angekommen sind und dass vor uns eigentlich nur noch die Antarktis kommt. Wahrscheinlich braucht es noch ein bissi, bis wir es im Kopf ‘behirnen’, aber es ist emotional schon ein sehr bewegender Moment und wir staunen, wie unglaublich diese 570 Tage waren und wie viele Superlative wir erleben durften: die längste Zeit am Stück gemeinsam rund um die Uhr verbracht, auf dem bislang kleinsten Raum gelebt, noch niemals davor trotz täglicher Dusche so wenig Wasser (und übrigens auch Strom) verbraucht, noch nie derart gefroren und noch nie so oft pro Woche köstliche Steaks gegessen. Wir sind auf fast 5000 Metern Höhe gewesen, sind über den größten Salzsee der Welt gelaufen, mit der Fähre über das höchstgelegenen schiffbare Gewässer gefahren (und Hans hat in selbiges hineingepinkelt), haben Naturwunder und Weltkulturerbe besucht und jetzt stehen wir in der südlichsten Stadt der Welt … einfach nur wow!
Vor zwei Jahren noch saßen wir pomadig in Wien mit diesem Traum vor Augen und nach 570 Tagen Leben ausserhalb der Komfortzone sind wir jetzt tatsächlich hier. Natürlich muss man ehrlich zugeben, dass nicht jeder Tag traumhaft war, aber dennoch sind wir glücklich und dankbar, dass sich unser Traum erfüllt hat … dankbar, dass wir unfallfrei angekommen sind, dass wir bis auf einen kleinen Magen-Darm-Geist niemals wirklich krank waren und dass uns Mr. Benz jeden Tag schnurrend und zuverlässig zum nächsten Platz gebracht hat. Wir sind dankbar, dass unsere Familien und Freunde so hinter uns stehen und uns mit Zuspruch und tatkräftiger Hilfe unterstützen. Dankbar, dass Herr Hund den blöden Giftköder überlebt hat, dass wir auf der Reise sonst keine Probleme oder ungute Situationen hatten, wir wurden weder beklaut, noch bedroht oder beschimpft – ganz im Gegenteil: wir bekamen Geschenke, man bat uns Hilfe an und je nach Land und Region hat man uns Gottes Segen, gute Geister oder einfach nur Glück gewünscht. Wir sind dankbar für die Freundlichkeit und Herzlichkeit, die uns entgegengebracht wurde und für all die schönen menschlichen Begegnungen, die uns bewiesen haben, dass die Menschen im Grunde genommen gut sind und dass man Mißtrauen ablegen und Vertrauen haben kann.
Auch wenn wir noch gar nicht richtig kapieren, dass wir am südlichsten Punkt unserer Reise angekommen sind, so ist uns eines aber sehr deutlich bewusst: all die Erlebnisse und Eindrücke waren extrem bereichernd und all die Erinnerungen kann uns niemand mehr nehmen. Die Reise ist ein riesiges Geschenk, das selbst unter den größten Weihnachtsbaum der Welt nicht passen würde!
In diesem Sinn wünschen wir Euch ein schönes und friedliches Fest, einen guten Rutsch, viel Gesundheit und alles Liebe für das Neue Jahr – aber auch für 2020 gilt ALLES WIRD GUT!