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Heiß – heißer – Utah

Wenn man eine Reise wie die unsere plant, dann muss man nicht nur die Regen-, Monsun- und Jahreszeiten all der Länder bis nach Patagonien berücksichtigen sondern sich auch auf so manchen Kompromiss einlassen. Und Utah im September ist ein solcher Kompromiss, denn man kommt vor Hitze zwar mehr ganz aber immerhin noch halb um … es ist derart heiß, dass sich sogar Herr Hund freiwillig mit dem Gartenschlauch abduschen lässt, ohne sich dabei wie ein Berserker aufzuführen.

Aber es hilft ja nichts, denn einerseits wollen wir uns die Naturschmankerl hier nicht entgehen lassen, andererseits können wir aber nicht abwarten, bis es Ende Oktober etwas abkühlt und so bleibt uns nur eine Überlebensstrategie – und zwar den Tagesablauf dementsprechend zu adaptieren: wie zu ‚guten‘ alten Bürozeiten weckt uns der Wecker um 6 Uhr, spätestens um 7:30 Uhr reiten wir los und beenden den Tag gegen 14 Uhr. Das ‚Arbeitspensum’ reicht bei der Hitze und was früher ein abschätziges Schimpfwort war, das ist heute unser zweiter Vorname – nämlich ‚Schattenparker‘. Aber Schatten zu finden bedeutet auch, dass wir nicht auf den Campgrounds in der umgebenden Wüste stehen können, sondern uns in die Stadt flüchten müssen, denn nur hier gibt es Bäume, die groß genug sind, um Mr. Benz unterzustellen.

Diese Zuflucht bietet uns momentan Moab – und die Stadt ist nicht nur strategisch super zentral bei den Nationalparks gelegen, sondern sie ist für uns auch so etwas wie eine Oase: wir stehen seit fünf Tagen völlig legal in einer Seitenstraße am Eingang eines Parks (ein wahres Paradies, denn ruhig und viele kühlende Bäume), starten von hier aus unsere Tagestouren und am Nachmittag haben wir bissi ‚zivilisierte‘ Unterhaltung in Form von Kaffeehäusern und Shops.

Die erste Tagestour ging nach Arches: der Nationalpark mit seinen gigantischen Felsbögen hat uns so begeistert, dass wir zwei Tage dort verbracht haben. Es ist wirklich unglaublich, welche Formen hier im Laufe der Zeit entstanden sind.

 

 

Von Moab aus haben wir auch den Dead Horse Poit Park und den Canyonland Park besucht. Die gesamte Landschaft, die Felsformationen um den Colorado River herum und die Schluchten sind so gigantisch, dass man sprachlos wird und wir lieber Bilder sprechen lassen …

 

 

Apropos ‚Bilder‘: falls sich jemand fragt, weshalb man uns auf den Bildern nie zusammen sieht – doch, wir lieben uns auch nach fast vier Monaten Reise immer noch, aber in den Nationalparks müssen Hunde im Fahrzeug bzw. auf dem Parkplatz bleiben, weshalb wir uns die Sehenswürdigkeiten getrennt ansehen und einer von uns bei unserer lebendigen Alarmanlage bleibt.

Und apropos ‚sprachlos machen’: es ist richtig amüsant zu beobachten, wie schnell es den Amerikanern die Sprache verschlägt, wenn wir uns ‚outen’ und erzählen, dass wir im Mr. Benz ohne Klimaanlage leben – wir werden teilweise angesehen als seien wir Außerirdische, als ob ein ‚normales’ menschliches Wesen ohne Klima nicht überlebensfähig wäre.

Wir verkaufen uns die Hitze als gutes Training für Mexiko und im Grunde ist es ja nur halb (nämlich nur 12 Stunden lang) so schlimm, denn immerhin kühlt es am Abend angenehm ab. Somit warten wir auf den Sonnenuntergang und wissen: ALLES WIRD GUT!

 

 

 

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