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Utah – die Highlights nehmen kein Ende

Ich bin mit dem Schreiben etwas in Verzug, aber in Utah kommt man ehrlich vor lauter Highlights kaum zum Durchschnaufen und seit dem letzten Post haben wir so einige Schmankerl gesehen:

 

Erst waren wir im Bryce Canyon Nationalpark – wobei das Wort ‚Canyon‘ schon fast so etwas wie eine ‚irreführende Touristen-Werbung‘ ist und eine völlig falsche Vorstellung erweckt: der Bryce Canyon ist nämlich überhaupt keine ‚Schlucht‘, sondern eine ewig lange Abbruchkante und ein darunterliegendes Gebiet mit bizarr skurrilen Sandsteinformationen. Aber eines stimmt dann doch absolut: er ist spektakulär schön und so sind wir auch gleich mehrere Tage dort geblieben. Nicht nur, weil es doppelt so lange gedauert hat, bis wir den Park getrennt voneinander besichtigen haben, sondern vor allem weil wir einen super schönen Stellplatz hatten, der einsam in einem Pinienwald und zugleich in Gehweite vom Nationalpark Shuttelbus gelegen ist (im Übrigen wieder ‚unsere‘ Preiskategorie, nämlich gratis – und das obwohl nur 1,5 km vom Parkeingang entfernt!).

 

Eigentlich hatten wir anschließend den Cedar Nationalpark auf der Liste, aber dann haben wir uns kurzerhand anders entschieden und sind in die entgegengesetzte Richtung zum Escalante National Monument gefahren, weil es uns mehr gereizt hat. Auf den 20 km offroad Piste zum Devils Garden haben wir zwar ehrlich gesagt etwas geflucht, denn sie war bei der Hitze echt mühsam, aber sie war auf alle Fälle den Schweiß und den Staub wert: man betritt mitten in der Wüste diesen ‚Garten‘ und fühlt sich plötzlich bei den riesigen Felsformationen wirklich wie von teuflischen Steinfiguren umgeben. Die darauffolgende Nacht war dann mehr als kühl, aber der Sternenhimmel in der Wüste ist schon fast kitschig.

 

Am nächsten Tag stand eine Wanderung zu den Lower Calf Creek Falls auf dem Programm, ein fast drei stündiger Marsch bei richtig knackigen Temperaturen auf schmalen sandigen Pfaden. Man ist wirklich gut beraten, genug Wasser mitzunehmen – natürlich auch für den Weg, aber vor allem weil einem beim Anblick des Wasserfalls samt Badepool echt die Spucke wegbleibt! Dieser Ort ist absolut   einzigartig und hat fast etwas Unwirkliches an sich … man kommt aus der brühenden Hitze und es ist plötzlich angenehm kühl, es ist total bunt aber die Farben wirken fast künstlich, man sieht das Wasser fallen und dennoch ist es relativ still … Es mag Zufall sein, dass wir genau an unserem viermonatigem Reisejubiläum dort waren, aber als wir am Wasserfall standen, da war es wieder ganz deutlich da –  dieses Gefühl zu wissen, dass wir das Richtige tun und weshalb wir es machen. In den vier Monaten unserer Reise haben wir wirklich sehr viele schöne Dinge gesehen, aber die Lower Calf Creek Falls werden sicherlich als eines der ganz besonderen Eindrücke unvergesslich bleiben.

Nicht ganz so beeindruckt hat uns hingegen der Zion Nationalpark. Wobei es nicht am Park sondern am Wetter lag: die Schönheit von Zion erschließt sich vor allem, wenn man die Wanderungen im Parkinneren machen kann und dafür war das Wetter leider zu schlecht. Deshalb haben wir uns damit begnügen müssen, den Park vom Shuttlebus aus zu sehen (mit dem eigenen Fahrzeug darf man nicht durchfahren) und da bleibt der Wow-Effekt natürlich etwas auf der Strecke.

Apropos ‚Strecke‘ – wir werden nun etwas Meter machen und uns eher auf Asphalt als auf Sand aufhalten. Es geht erst mal weiter nach Las Vegas und von dort aus zum Grand Canyon. Und obwohl wir es eigentlich gar nicht geplant hatten, fahren wir dann nach Los Angeles … nein, es hat nicht Hollywood angerufen, aber so ähnlich bzw. noch viel besser … mehr dazu beim nächsten Mal und bis dahin: ALLES WIRD GUT!

 

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