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Viel Wind in und um Patagonien

Seit dem letzten Beitrag sind wir im Grunde genommen nur gefahren – mal mit starkem Rückenwind und mal mit heftigem Gegenwind, aber nie ohne Wind.

Wind und Patagonien sind eine untrennbare Einheit, das ist eh bekannt, aber solch ein Gebläse ist mehr als mühsam, denn mit ‚Wind‘ meine ich nicht ein ‚kleines Lüftchen’ sondern Windstärken bis zu 130km/h. Unterwegs war es teilweise so stürmisch, dass es Hans bei einer Pippipause samt der Tür aus dem Lkw geschmissen hat und das Scharnier ausgebrochen ist (übrigens ist auch Pieseln bei diesen Stürmen weder einfach noch lustig) und kaum haben wir uns ins Innere geflüchtet, dann schaukelte Mr. Benz im Wind derart, dass man fast seekrank wurde. Gut, also viel Wind in Patagonien … aber ich finde, es wird auch ein bissi viel Wind ‚um’ Patagonien gemacht (wobei die Meinungen da sehr auseinander gehen – im übrigen auch die Meinungen von uns beiden): nicht falsch verstehen, die einzelnen Highlights sind zweifelsohne wunderschön, landschaftlich ist es hier schon toll, aber zwischen den Hotspots ist einfach gar nichts außer viel öde Pampa (ja ok, und viiieeel Wind) und ganz ehrlich, unsere Berge daheim sind auch nicht um so viel schlechter. Aber gut, wir wollen ja bis ans Ende der Welt, das gehört jetzt dazu und somit Mütze auf und durch.

Wir stehen gerade in El Chaltén und haben das regionale Highlight – den Fitz Roy – quasi direkt vor der Nase bzw. vor der Motorhaube.
Angeblich bekommt man den Fitz Roy in seiner ganzen Pracht und mit all seinen Zacken nur ca. 50 Tage im Jahr zu sehen, all die restliche Zeit versteckt er sich hinter Nebel und Wolken. Auch wir haben erst mal gar nichts gesehen, kamen bei Nieselregen (und natürlich stürmischem Wind) an und mussten zwei Tage warten, bis sich das Wetter gebessert hat. Die Zeit war aber recht kurzweilig, da wir alte Bekannte getroffen haben … Herr Hund hatte endlich wieder seinen Freund Emil zum Spielen und wir Mädels einen ausgiebigen Plausch im Café.

 

Als der Himmel aufriss hieß es ‚rein in die Wanderschuhe‘ und die erste Tour führte zur Laguna Torre, ein schöner Marsch von insgesamt 24 Kilometern und sozusagen das Aufwärmtraining für den übernächsten Tag.

 

 

Bei Königswetter ging es für die Herren dann hinauf zum Fitz Roy und der Laguna de los Tres (die Girls hatten den wesentlich bequemeren Job, nämlich Hunde Dienst) – insgesamt 30 km, wobei die letzten 1000 Meter einem Anstieg von 140 Stockwerken entsprechen … selbstredend, dass bei der Steigung niemand mehr überholt, es zwickt gehörig in den Wadeln und am nächsten Tag bewegt man(n) sich nicht mehr ganz so grazil wie ein junger Adonis.

Die nächsten zwei Tage heißt es jetzt etwas verschnaufen, Wadeln massieren und Wäsche waschen. Dann geht es weiter nach El Calafate, das am 60 km langen Lago Argentino liegt. Aber das eigentliche Highlight dort ist der Perito Moreno Gletscher und jeder hofft, dass er ihn kalben sieht … aber wie auch immer: ALLES WIRD GUT (und hoffentlich windstill).

 

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