Unser Besuch von Machu Picchu bekommt einen eigenen Beitrag … nicht nur, weil Machu Picchu zu den 7 neuen Weltwundern gehört und UNESCO Weltkulturerbe ist. Um zu verstehen, weshalb es etwas ganz Besonderes war, muss man wissen, dass Hans seit 40 Jahren zwei Wünsche hat … einmal am Machu Picchu sein und einmal in den Titicaca See pieseln … der erste ist jetzt endlich in Erfüllung gegangen und in wenigen Wochen werden wir am Titicaca See sein, wobei wir uns bezüglich des Wunsches auf ‘daneben’ statt ‘hinein’ geeinigt haben (ja im Alter wird man eben doch vernünftig).
Wie bereits andere Highlights haben wir auch Matchu Picchu getrennt voneinander besucht, denn Hunde sind dort zurecht verboten und es ist schwierig, unseren Banditen einen ganzen Tag alleine zu lassen. Aber der Ablauf war der gleiche: wir wurden kurz vor 4 Uhr morgens am Campingplatz abgeholt und zwei Stunden lang nach Ollantaytambo gefahren. Von dort aus ging es mit dem Zug weitere zwei Stunden nach Aquas Calientes. Wir hatten Tickets für die ‘zweite Schicht’ (Eintritt ab 11 Uhr) und mußten deshalb etwas warten, bis wir mit dem Bus nach oben zum Eingangstor durften.
Wir hatten etwas Bedenken was die Touristenmassen anbelangt, denn ‘pro Schicht’ werden an die 2500 Besucher hineingelassen, aber es ist nicht so dramatisch und die Masse verläuft sich, sobald man mal drinnen ist. Zudem ist Machu Picchu tatsächlich so beeindruckend, dass man anderes bestaunt als die vielen anderen Besucher.
Und zu Staunen gibt es so einiges, denn dieser größte Mythos der Archäologie wurde im 15. Jahrhundert auf 2400 Metern Höhe im Tal des Rio Urubamba erbaut. Ganz genau weiß man es ja nicht, aber vermutlich war es ein religiöses und astronomisches Zentrum für Gelehrte, eine Art mittelalterlicher Unicampus sozusagen. Die astronomische Ausrichtung ist schon extrem faszinierend: die Priester konnten die Sonnenwende berechnen und so den Beginn der Regen- sowie Trockenzeit sagen und das zu einer Zeit, in der Amerika gerade mal entdeckt wurde. Auch die Art und Weise wie die Mauern errichtet wurden ist unglaublich, eine perfekte Steinmetzkunst, die Jahrhunderte überdauert hat. So neigen sich die Hausmauern beispielsweise leicht nach innen, damit ihnen ein Erdbeben nichts anhaben kann.
Aber abgesehen von all dem, die Faszination liegt vor allem in der Lage der Stadt und Machu Picchu hat eine unglaublich mystische und beruhigende Ausstrahlung – man steht einfach nur staunend da und selbst manch Japaner lässt da den Fotoapparat los (zumindest kurz). Und deshalb ist es auch klar, dass jeder, der nach Peru kommt, auch Machu Picchu sehen möchte, aber der Ruf nach einer Beschränkung der Besucher ist mehr als berechtigt, denn die Umgebung von Machu Picchu senkt sich jedes Jahr um 12 Zentimeter ab und das ist heftig!
Am späten Nachmittag waren wir dann ziemlich ausgehungert wieder unten in Aquas Calientes und hatten es noch sehr fein, denn während sich die Touristenmassen in den unzähligen Pizzerias etc. drängen, waren wir am lokalen Markt futtern … diese Mercados sind ohnehin unsere große Leidenschaft. Am Abend ging es dann mit Zug und Bus retour und um 22 Uhr waren wir schlussendlich am Campingplatz – ein langer 18 Stunden Tag und wir waren beide auch ziemlich geschlaucht, aber es hat sich extrem gelohnt.
Wir stehen übrigens immer noch in Cusco und es findet immer noch jeden Tag irgendein Fest statt, die Stadt hört einfach nicht auf zu feiern.
Wir fahren in den nächsten Tagen weiter Richtung Arequipa und dann zum Colca Canyon … und dann zum Titicaca See … wegen dem zweiten Wunsch … ALLES WIRD GUT!
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sehr beneidenswert!!!!!!!!!!
lgh